open data – Herausforderung oder Chance ? Bei der Eröffnung des KI Transfer Hubs Schleswig-Holstein wurde diese Frage diskutiert

Am 11.02. um 10 Uhr startete die feierliche Eröffnung des KI Transfer Hubs Schleswig-Holsteins mit einem Impuls von Ministerpräsident Daniel Günther, live gestreamt mit mindestens 250 Zuschauer:innen. Nachdem das Konzept selbst vorgestellt wurde, folgten interessante Beispiele für die innovative Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) im betriebswirtschaftlichen Kontext. Dabei standen nicht nur Aktivitäten von großen Firmen im Vordergrund. Viel mehr wurden Use Cases von Start-ups aus Schleswig-Holstein vorgestellt, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz Angebote schaffen, die nicht nur zukunftsweisend sind, sondern auch den Innovationsfokus des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein stärken. Was aber braucht es dazu, neben der -dank des KI Transfer Hubs nun auch gezielt vorhandenen- finanziellen Förderung? Ohne Training kann die Maschine nicht lernen und um zu trainieren müssen Trainingsdaten vorhanden sein. Künstliche Intelligenz ist weder magisch noch böse (auch wenn Hollywood uns das immer wieder glauben lassen möchte), soll die Maschine aber möglichst treffsicher einen Hund von einer Katze unterscheiden, so muss man ihr vorab die Möglichkeit geben, viele, viele Bilder von Hunden und Katzen zu lesen, um die relevanten Unterscheidungsmerkmale lernen zu können. Nicht unähnlich ist es bei uns Menschen selbst. Als Baby beißen wir so lange in alles hinein, bis wir gelernt haben, das Essbare (und ggf. Leckere) von Holzklötzen oder Kunstoff-Bauklötzen zu unterscheiden. Wo wir Material zum Lernen benötigen, geht es der Maschine nicht anders. Aber woher nehmen, insbesondere unter den Bedingungen der DSGVO? Die Frage nach der Herkunft der bzw. des Zuganges zu Trainingsdaten ist folglich einer der Erfolgsaspekte jedes KI-Projektes. Mit Felix Ollech von Naeco Blue GmbH, Annika da Cruz der ELOKON Group, Dr. Gianna Kühn der Perfood GmbH und Moritz von Grotthuss von Bareways waren vier der erfolgreichsten KI-Startups Schleswig-Holsteins in einer Plenumsdiskussion versammelt und standen den Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer Rede und Antwort. Besonders intensiv gingen die Meinungen tatsächlich bei der Frage des Zugangs bzw. des Teilens von Trainingsdaten auseinander. Während die einen den Wert der kollaborativen Zusammenarbeit in den Vordergrund stellten und Daten auch weiter reichen würden, waren die anderen überzeugt, dass genau dies der Unternehmenswert sei, den es zu schützen gelte. Beide Positionen sind absolut nachvollziehbar und erscheinen sinnvoll. Jedoch sind Daten, volkswirtschaftliche gesehen eine besonderes, weil kein Verbrauchsgut. Sie können grundsätzlich mehrfach im Produktionsprozess eingesetzt werden, ohne an Wert zu verlieren. Dennoch ist die Aussage nachvollziehbar, dass der Veredelungsvorgang, der die Rohdaten für die jeweilige KI-Anwendung wertvoll macht, ein Teil der unternehmerischen Wertschöpfung ist. Auf der anderen Seite stellt sich aber auch die Frage, ob die Weitergabe der veredelten Daten wirklich einer Aufgabe eines Wettbewerbsvorteils gleichkommt oder ob dadurch nicht vielmehr die Gefahr einer “gelernten” Verzerrung (Bsp.: Lernt die KI beispielsweise Menschen nur anhand weißer Menschen zu erkennen, werden Menschen mit anderer Hautfarbe zur Kategorie von Tieren hinzugefügt.) minimiert wird. Zu einem Ergebnis kamen die vier im Diskussionskreis nicht und auch während der anschließenden Diskussionsrunden im großen Kreis gab es wirklich abschließende Antwort. Vielmehr wurde die Relevanz der Thematik open data betont, insbesondere als möglicher Standortvorteil Schleswig-Holsteins. Hierzu soll eine weitere Veranstaltung folgen. to be continued….

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