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Projektergebnisse zu den Ausgangsbedingungen und erforderlichen Kompetenzen zum Einsatz von künstlicher Intelligenz in KMU und im Handwerk

Das Projektteam KomKI erarbeitet Qualifizierungsbausteine, um Kompetenzen für künstliche Intelligenz (KI) für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und das Handwerk aufzubauen.

Der Einsatz von KI bringt für KMU und Handwerksbetriebe große Chancen. So ist z. B. durch den KI-Einsatz eine effizientere Arbeits- und Einsatzplanung oder eine Reduktion körperlicher Belastung möglich. In Anbetracht des Fachkräftemangels ein wesentlicher Vorteil. Jedoch überwiegen nach wie vor in KMU und im Handwerk Unsicherheiten bezüglich einer konkreten betrieblichen Nutzung. Damit nicht nur größere Betriebe von den zahlreichen Chancen durch den KI-Einsatz profitieren, bedarf es an notwendigem Know-how: Denn wie erfolgreich eine KI genutzt wird, hängt maßgeblich davon ab, welches Wissen Führungskräfte, Beschäftigte, Beraterinnen und Berater sowie Interessensvertretungen über KI besitzen. Genau hier setzt KomKI an. Nun liegen erste Projektergebnisse vor. 37 Tiefeninterviews wurden vom KomKI-Konsortium mit Expertinnen und Experten geführt und geben Aufschluss über die Ausgangsbedingungen und Bedarfe der Zielgruppen.

Zur Rolle von KI in den Betrieben und in der Beratungspraxis konnte festgestellt werden, dass KI bisher kaum ein Thema ist. Dies hat vor allem zwei Gründe:

  • Vorwiegend herrscht der „problemzentrierte“ Ansatz in der Betriebsberatung vor. Betrieben werden unmittelbar und entlang ihrer konkreten Handlungsbedarfe beraten. Bisher wird KI nicht aktiv nachgefragt und ist somit auch oftmals kein Bestandteil der Betriebsberatung.
  • Zudem liegt der Fokus bei den Betrieben eher auf Themen der Bestandserhaltung und Existenzsicherung. Zukunftsthemen wie KI spielen eher eine nachgeordnete Rolle.

 

Um dies umzusetzen, benötigt es aber an grundlegenden Kompetenzen und einer Sensibilisierung hinsichtlich KI. Anhand von konkreten Anwendungsmöglichkeiten soll Betrieben demonstriert werden, wo Potenziale liegen, aber auch welche „Stolperstellen“ bei einem KI-Einsatz existieren. Daher konzipiert KomKI-Qualifizierungsbausteine, die neben Betrieben auch Beraterinnen und Berater der Handwerksorganisationen darin unterstützen sollen, das Thema KI aktiv voranzutreiben.

Welche inhaltlichen Themen und erforderlichen Kompetenzen notwendig sind, zeigt die nachfolgende Grafik:

  1. KI-Grundlagen: Hier sind konkrete Möglichkeiten von KI, praktische Einsatzgebiete im Betrieb sowie rechtliche und ethische Grundlagen wichtig. Daneben wird aber auch die Fähigkeit geschult, Daten zu bewerten und diese zu interpretieren.
  2. KI-Führung: Mit der Einführung von KI verändert sich die Unternehmenskultur. Zudem entstehen neue Verantwortungsbereiche. Hauptqualifikationsbedarfe liegen hier im Projekt- und Changemanagement, in der mitarbeiterorientierten Personalpolitik sowie in der Führung von Mitarbeitenden, die bereits im KI-Planungsprozess aktiv miteinbezogen werden müssen.  
  3. KI-Organisation: Hier spielen Fragestellungen eine Rolle wie u. a. „Wie kann ich innerbetriebliche Prozesse in einer KI abbilden?, Welche Daten brauche ich hierfür? oder Wer ist der Herr der Daten?“ Ebenso ist die IT-Sicherheit relevant, weil diese als eine der größten Hürden für die KI-Nutzung angesehen wird.
  4. KI-Gesundheit: Durch KI können u. a. physische Belastungen reduziert werden. Gleichzeitig entstehen aber auch neue Gesundheitsbelastungen (z. B. das Gefühl der Fremdsteuerung). Diese Vor- aber auch Nachteile gilt es zu erkennen und einzuschätzen, um eine präventive Gesundheitsförderung zu erzielen.
  5. KI-Sicherheits: Auch hier gilt es Potenziale aber auch die potenziellen Gefahren zu beleuchten. Themen wie die Betriebssicherheit der KI, technische Assistenzsysteme, digitale Ergonomie und KI-Sicherheitsprodukte stehen im Fokus.  

Der von Judith Schliephake und Anja Cordes vom Institut für Betriebsführung im Deutschen Handwerksinstitut e.V. verfasste Bericht kann in voller Länge hier heruntergeladen werden:

 

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